Asthma in der Familie
Vor allem wenn es in der Familie Fälle von Asthma gibt, sind viele Eltern sehr besorgt. Insbesondere dann, wenn die Kinder in den Kindergarten kommen und der erste Winter mit vielen Infekten und Husten vor der Tür steht.
Nach aktuellem Forschungsstand sind mehr als hundert verschiedene Genveränderungen, die mit der Asthma-Entstehung in Verbindung gebracht werden, bekannt. Auch epigenetische Veränderungen – also etwa das „An- und Abschalten“ bestimmter Gene infolge bestimmter Umwelteinflüsse – scheinen eine wichtige Rolle zu spielen.
Ob die Asthma-Symptome letztendlich durch Allergene, Infekte oder körperliche Anstrengung ausgelöst werden, wird ebenfalls durch verschiedene Gene beeinflusst. Das Asthma-Risiko eines Neugeborenen ist beispielsweise um das Dreifache erhöht, wenn ein Elternteil an Asthma leidet. Mütterliches Asthma bronchiale stellt einen höheren Risikofaktor dar als etwa väterliches. Sind beide Elternteile betroffen, erhöht sich das Erkrankungsrisiko des Kindes um 60 Prozent. Damit die Krankheit ausbricht, müssen zusätzlich zur erblichen Veranlagung bestimmte Umweltfaktoren einwirken.
Hier ist das Wissen um die Krankheit und das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren bzw. Alarmsignalen essentiell.
Eine detaillierte Aufklärung der Eltern stellt den wichtigen ersten Schritt dar. Abhängig von Beschwerden, Familienanamnese sowie anderer Risikofaktoren kann in weiterer Folge ein individuelles Diagnostikschema eingeleitet werden.
Allergien in der Familie
Rund die Hälfte aller Kinder besitzt eine grundsätzliche Bereitschaft Allergien zu entwickeln (Atopie). Ob die Erkrankung tatsächlich ausbricht, hängt wiederum von mehreren Faktoren ab. Die genauen Ursachen für die Entstehung und Zunahme allergischer Erkrankungen sind allerdings noch nicht vollständig erforscht.
Vererbung: Ist ein Elternteil allergisch, liegt das Risiko für das Kind bei rund 30% auch Allergien zu entwickeln. Sind Vater und Mutter Allergiker, steigt diese Wahrscheinlichkeit auf über 60%. Der Großteil der Allergiker-Kinder ist allerdings nicht erblich vorbelastet.
Das Durchleben mehrerer allergischer Beschwerdebilder wird als sogenannte „Allergie-Karriere“ bezeichnet: Im Säuglingsalter dominieren Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis (med. atopische Dermatitis). Im Laufe der Jahre verliert der überwiegende Teil der Kinder diese Allergien wieder. Allerdings ist dann oft eine Sensibilisierung gegenüber Katzenhaaren, Hausstaubmilben und Pollen zu beobachten. Im Schul- und Teenageralter dominieren schließlich Antikörper gegen Pollen. Diese unerwünschte „Karriere“ verläuft in den meisten Fällen ähnlich, bei manchen Kindern beginnt sie aber auch erst später mit Heuschnupfen (med. Rhino-Konjunktivitis).
Eine detaillierte Aufklärung der Eltern stellt hier den wichtigen ersten Schritt dar. Abhängig von Beschwerden, Familienanamnese sowie anderer Risikofaktoren kann in weiterer Folge ein individuelles Diagnostikschema eingeleitet werden. Prinzipiell ist es aber so, dass eine Diagnostik erst dann Sinn macht, wenn bereits Beschwerden (allergische Symtome) bestehen.