Hat mein Kind Allergien?

Die Häufigkeit von Allergien in der Bevölkerung nimmt stetig zu. Das Ausmaß der allergischen Beschwerden und die damit einhergehenden gesundheitlichen Folgen können unseren Alltag maßgeblich und ein Leben lang beeinträchtigen. Eine fundierte Allergie-Diagnostik ist essentiell, um die laufend hinzukommenden therapeutischen Maßnahmen (zum Beispiel Allergieimpfung/Allergietabletten) optimal zu nützen und Langzeitfolgen zu verhindern. Oft bleibt Kindern eine Therapie, die ihnen eine deutliche Linderung der Beschwerden bietet, aufgrund unzureichender Diagnosestellung und Beratung verwehrt. Zudem werden oft belastende Therapien gestartet, ohne mit entsprechenden Untersuchungen die Notwendigkeit solcher Therapien zu rechtfertigen.

Das Fundament in der Allergie-Diagnostik ist die Anamnese mit der Erfassung der Symptome. Eine detaillierte Aufklärung der Eltern und PatientInnen, darüber, wie Allergien funktionieren und wie sie behandeln werden, bilden die Basis jedes diagnostischen Gesprächs. Darauf aufbauend, werden neueste Allergietests (Hauttest und Bluttests wie zB. Chip-Diagnostik) in meiner Ordination durchgeführt. Dieser diagnostische Schritt soll durch besonders viel Zeit in einer angenehmen und stressfreien Umgebung ermöglicht werden. In meiner Ordination kann ich mir besonders viel Zeit für Sie bzw. Ihr Kind nehmen.

Ein ausführliches Gespräch ersetzt viele aufwendige und belastende Untersuchungen.

Folgende Allergie-Untersuchungen werden in der Ordination angeboten:

  • Ausführliche Anamnese und Erhebung/Auswertung von Beschwerden (Beschwerdetagbuch,…)
  • Hauttests (Pricktest, Prick to Prick Test)
  • Blutabnahme und Laboruntersuchung (IgE+RAST, bei Bedarf ISAC-Chip-Test, ALEX-Test)
  • Lungenfunktionstestung

Folgende Allergie-Untersuchungen werden im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes angeboten

  • Orale Nahrungsmittelprovokation (Test auf IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien)

Folgende Therapien werden bei Allergien in der Ordination angeboten:

  • Ausführliche Aufklärung
  • Schulung der Familie für die Anwendung eines Notfallsets (z.B. bei Erdnuss-Allergie), Ausstellung eines international gültigen Allergieausweises
  • SCIT – subcutane Immuntherapie – „Allergiespritze“
  • SLIT – sublingulae Immuntherapie – „Allergietropfen/Allergietabletten“
  • Generelle unterstützende medikamentöse Therapie der Allergie
  • Diätologische Beratung bei Nahrungsmittelallergien in Zusammenarbeit mit unserer diplomierten Ernährungsberaterin
  • Beratung zur Verbesserung der Vermeidung von Allergenen
  • Therapie der Neurodermitis
  • Therapie eines allergischen Asthma bronchiale bzw. allergieinduzierten Hustens und Schnupfens bzw. Augensymptomen.

Andere diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die nicht ambulant durchgeführt werden können, sondern für die ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist, wie zum Beispiel die Einstellung auf eine Allergiespritze bei Insektengiftallergien, Impfungen bei besonders starker Ei-Allergie, oder weiterführende Atemtests, sowie Nahrungsmittelprovokationstestungen, können im Wilhelminenspital der Stadt Wien durchgeführt werden, wo ich als Facharzt tätig bin.

Beim Hautpricktest werden mehrere verschiedene Allergene in flüssiger Form (z.B. verschiedene Pflanzenpollen, Hausstaubmilben, Lebensmittelallergene, etc…) auf die Haut getropft. Dann wird an dieser Stelle die Haut mit einer feinen Lanzette angeritzt und das Ergebnis kann nach ca. 20 min abgelesen werden. Dieser wichtige Test kann direkt in Ordination (je nach Verfügbarkeit der Pricklösungen) durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung können lokale Rötungen und Juckreiz auftreten.

Der Prick-to-Prick-Test beinhaltet verschiedene Allergene, die normalerweise nicht im Standard Prick-Test-Paneel getestet werden. Häufig werden hier zum Beispiel frische Lebensmittel verwendet. Mit diesem Test ist es möglich, die Hautreaktion auf beinahe jedes Lebensmittel zu testen. Das Testergebnis wird ebenfalls nach 20 Minuten abgelesen. Wie beim Hautpricktest können lokal Rötungen und Juckreiz auftreten. Da dieser Test länger dauert und auch einer gewissen Vorarbeit bedarf, muss dieser separat geplant werden.

Chip-Tests:

Chip-Testverfahren (ISAC oder ALEX) sind neuwertige Testverfahren, bei denen nach einer Blutabnahme in einem Test-Durchgang die Reaktion des Körpers auf über hundert Allergen-Moleküle getestet werden können.

Diese Untersuchung soll sehr speziellen Fragestellungen vorbehalten sein, standardmäßig soll diese Untersuchung nicht zur Anwendung kommen, kann aber in der Ordination durchgeführt werden.

Immuntherapie/Hyposensibilisierung:

Die spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung kann je nach Alter und Allergen mittels „Allergiespritze“ oder „Allergietablette/-tropfen“ durchgeführt werden. Bei ersterer wird ein Allergen für ca. 3 Jahre einmal monatlich unter die Haut gespritzt (SCIT – subcutane Immuntherapie). In der Folge sollen die allergischen Beschwerden bei allergischem Schnupfen, Asthma oder Insektengiftallergien weitestgehend zurückgehen.

Für Gräser- und Hausstaubmilbenallergie gibt es auch die Möglichkeit, das Allergen mit Tabletten, welche unter die Zunge gelegt werden, oder in Tropfenform zuzuführen. Die SLIT (sublingulae Immuntherapie) wird einmal täglich über 3 Jahre eingenommen (abhängig vom Alter der Patienten). In naher Zukunft werden diverse neue Präparate und Therapiemöglichkeiten den Markt ergänzen.

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